Die IG INNOVATIVE GEBÄUDE ÖSTERREICH bemüht sich mit ihrem interdisziplinären Netzwerk um die seriöse ganzheitliche Beratung sowie die Bewusstseinsbildung und den Erfahrungsaustausch mit dem Ziel, eine wirklich ökologisch nachhaltige Architektur zu etablieren. Am 15. 1. 2021 fand das erste offene Netzwerktreffen mit der Fragestellung „Die Bau-Zukunft beginnt wann?“ statt. Planung und Moderation: Architekt Heinrich Schuller
Die Lösungen, Produkte und Technologien für eine ökologisch nachhaltige Architektur sind da. Ebenso sind die Architekten, Hersteller und Verarbeiter da, die in der Lage sind, die Zukunft zu planen und zu bauen. Das 1. digitale Netzwerkreffen der IG INNOVATIVE GEBÄUDE ÖSTERREICH mit über 50 Teilnehmern brachte neben 4 interessanten Vorträgen auch eine Diskussion darüber, warum nicht wirklich was weiter geht.
Vorträge zum Nachlesen und Nachhören
Der erste Vortrag von Vinzenz Harrer handelte von einer Plattform www.dämmexperten.at. Dieses Netzwerk, ins Leben gerufen von der Harrer Holzbau GmbH., IG-Mitglied und führender Lieferant für ökologische und energieeffiziente Lösungen im Holzbau, ermöglicht das schnelle Finden von fachkundigen Verarbeitern von zertifizierten Dämmstoffen, von Hanf über Zellulose, Holzweichfaser bis zu Stroh. Ziel ist die optimale Beratung und Ausführung bei Neubau- und Sanierungsvorhaben.
Barbara Mayr vom IG-Mitglied OeAD WohnraumverwaltungsGmbH (OeAD-WV) erzählte von den vielfältigen Aktivitäten des gemeinnützigen Studentenheimträgers im vergangenen Jahr. Auf Basis der tiefen Überzeugung des Unternehmens bzw. seines Geschäftsführers Günter Jedliczka, dass wir gemeinsam an der nachhaltigen Änderung unserer Bauweise sowie ökonomischen Verhältnissen arbeiten müssen, bietet die OeAD-WV den aus aller Welt 12.000 Studierenden Wohnmöglichkeiten in höchster energetischer Qualität. Daneben werden regelmäßig die Green.Building.Solutions. (GBS) Summer University und die Alternative Economic und Monetary Systems (AEMS) Summer School angeboten. summer-university.net, oeadstudenthousing.at
DI Ronald Setznagel vom 17&4 Organisationsberatung berichtete von der geplanten Gründung der „Qualitätsplattform Sanierung“ als wesentlicher Baustein der Initiative der Stadt Wien zur Hebung der Sanierungsrate. Unter dem Motto „Wir SAN Wien“ startet die Stadt Wien die nächste Sanierungsoffensive, die von einer Plattform von anerkannten Experten aus den Bereichen der Architektur, Energieplanung und Umsetzung unterstützt werden soll. Weiters plant die Stadt Wien ein Fördermodell für ganzheitliche Sanierungsplanung, um den notwendigen hohen Qualitätsanspruch in thermischer und ökologischer Hinsicht zu stützen. Damit geht es hoffentlich nicht mehr um reine Masse sondern um Qualität. Die Experten der IG Innovative Gebäude Österreich und der Baurettungsgasse unterstützen mit dem ganzheitlichen 6 Säulen-Modell diesen notwendigen interdisziplinären Ansatz. www.17und4.at
Größtes Interesse weckte der Vortrag von IG-Mitglied DI Peter Tappler von der IBO Innenraumanalytik über Raumluftqualität in Zeiten von Corona. Als Sachverständiger und Leiter des „Arbeitskreis Innenraumluft“ am Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)hat er Einblick in die neuesten Forschungen, die Handlungsbedarf aufgrund der neuen Gegebenheiten aufzeigen. So benennt Tappler konkret die Notwendigkeit für geregelten Luftaustausch in Räumen mit größerer Menschenansammlung. Dass gut gewartete Lüftungsanlagen nachweislich weniger Infektionen und Krankheiten verursachen, ist zwar seit langem Stand des Wissens, aber in der Praxis des Bauens noch nicht immer angekommen. Deshalb ist es Peter Tappler immer wieder wichtig, mit falschen Mythen von Lüftung als Keimschleuder und ähnlichem aufzuräumen. Aus diesem Grund wurden Positionspapiere zu verschiedenen Themen sowie das einfache Simulationstool VIR-SIM entwickelt. Dieses Tool ermöglicht die Abschätzung des Infektionsrisikos in Räumen, abhängig von der Belegung und der Lüftungsrate. www.raumluft.org, www.innenraumanalytik.at
Link zum Simulationsprogramm http://raumluft.linux47.webhome.at/innenraum-und-sars-cov-2/vir-sim-simulation-risiko/
Die abschließende Diskussion unter den Teilnehmern zeigte deutlich die Unzufriedenheit der Fachleute mit der Realität des Bauens. Während auf der einen Seite von Architekten, Energieberatern, Haustechnikplanern versucht wird, bei Auftraggebern qualitative Aspekte des Bauens durchzusetzen, zwingt das ökonomische Diktat zu Einsparungen. Wo welche Einsparungen getätigt werden, hängt nicht nur von der mehr oder weniger fachkundigen Beratung ab, sondern auch von den politischen und gesellschaftlichen Bedingungen ab. In diesem Sinne hoffen wir auf Ihre/Eure Unterstützung und Verbreitung. www.innovativegebaeude.at