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Weltweit erstes Einfamilienhaus zertifiziert

nach klima:aktiv, ÖGNB-Standard und nach ÖGNI-Standard wurde von ATOS Architekten geplant.

Wer hätte das gedacht? Im Jahr 2005 wurden wir gefragt, ob es möglich ist, ein Passivhaus mit ALU-Fenstern zu bauen. Damals haben wir es für unmöglich gehalten. Heute ist das Haus ALU MINI UM das einzige Einfamilienhaus weltweit, das nach drei ökologischen Bewertungssystemen zertifiziert wurde.

Die inneren Werte zählen

In Niederösterreich wollte sich die Familie Greger ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen. Es entstand ein Passivhaus mit Alufenstern und Betonoptik. Intelligente Raumteiler vermitteln eine Wohlfühlatmosphäre.

Weltweit erstes Einfamilienhaus zertifiziert

Bauen zählte nie zu den Lebensträumen von Harald Greger und seiner Frau Alexandra. Als sich aber vor mittlerweile neun Jahren das dritte Kind der Familie ankündigte, war es für die beiden an der Zeit, weg von Wien ins Grüne zu ziehen. Es fand sich nur leider kein einziges gebrauchtes Haus, auf das sich die beiden einigen konnten. „Da war uns klar, dass wir uns dem gemeinsamen Prozess des Hausbauens stellen müssen“, sagt der Hausherr, für den aufgrund der Förderrichtlinien des Landes Niederösterreich dabei auch nichts anderes als ein Passivhaus infrage kam.

Als Geschäftsführer des österreichischen Aluminium-Fenster-Instituts, das sich seit 27 Jahren um die „Hebung der Information über Aluminiumfenster und -fassaden“ bemüht, wurde er bei dieser Vorgabe des Landes allerdings ehrgeizig: Ist es möglich, mit Standard-Aluminiumfensterprofilen ein ökologisch vernünftiges Passivhaus zu bauen?, war die Frage, die ihn reizte. „Mittlerweile gibt es zertifizierte Passivhaussysteme aus allen Werkstoffen“, sagt der Bauherr, „früher hatten Aluminiumfenster aber den Ruf, eine schlechte Wärmedämmung zu bieten und zum Schwitzen zu neigen.“ Gregers Plan: „Beginnen wir mit einer Machbarkeitsstudie.“ In Kooperation mit dem Wiener Architekturbüro ATOS, einem Vorreiter im Sachen Passivhaus, und etlichen Technikern aus der Branche wurde fast ein Jahr an der Idee getüftelt, bis feststand: „Es geht. Machen wir’s.“

Das Passivhaus bedingte einen kompakten Grundriss. Gebaut werden sollte nur, was die Familie unbedingt braucht – und das waren in Summe nicht mehr als 130 Quadratmeter Wohnfläche. Die große Herausforderung war nun, die Energieeffizienz mit den ästhetischen Ansprüchen und dem gewünschten Raumprogramm unter einen Hut zu bringen.

Flexible Zonen

Der Architekt plante auf dem Hanggrundstück auf der unteren Ebene ein offenes Wohngeschoß, das mittels einer dreiteiligen Schiebewand aus Stoff in Relax- und Küchenzone unterteilt werden kann. Dank raumhoher Verglasung öffnet sich dieser Koch- und Essbereich ganz zum Garten hin. Ein kleines Büro hat im T-förmigen Grundriss auch noch Platz. Der Baustoff Beton blieb in den Innenräumen sichtbar. Reduktion auf das Wesentliche, hieß die Devise, mit der auch die Wendeltreppe aus Stahl ausgewählt wurde, die zu den privaten Rückzugsräumen im Obergeschoß führt. Hier zeigt sich auch, wie flexibel ein Haus bei intelligenter Planung sein kann: Anfangs gab es nur ein einziges 30 Quadratmeter großes Zimmer für alle drei Kinder. Nach und nach wurden daraus aber drei jeweils zehn Quadratmeter große Kinderzimmer, in denen die Wände gleichzeitig Möbel sind – mit integrierten Lichtleisten.

Das abgehobene Dach mit seiner speziellen Neigung ist eine eigene Geschichte: Es schützt im Sommer perfekt vor Überhitzung, straßenseitig dient es als Carport.

Für die Farbgebung wurde ein Designer zurate gezogen. „Das kann ich nur jedem Bauherrn empfehlen.“ Die Wahl fiel auf Korallenrot und Senfgelb – ergänzt vom Silbergrau der Aluverbundplatten, die nicht nur an der Fassade zum Einsatz kamen, sondern teilweise auch im Innenraum, etwa als Küchensims.

Text: Daniela Bachal

Foto © www.alufenster.at/nicole heiling